08.05.2024 09:48 Uhr

Ex-Profi erklärt: Darum stockt die Trainersuche des FC Bayern

Max Eberl sucht einen neuen Trainer für den FC Bayern
Max Eberl sucht einen neuen Trainer für den FC Bayern

Die schlechte Außendarstellung des FC Bayern ist laut Ex-Profi Holger Badstuber ein Hauptgrund für die Schwierigkeiten des Klubs bei der Trainersuche.

"Der Klub gibt schon seit geraumer Zeit ein Bild nach außen ab, das Trainer eventuell davon abhält, zum FC Bayern zu gehen. Es gibt offenbar zu viele Faktoren, die potenzielle Trainer eher verunsichern", sagte Badstuber der Münchner "Abendzeitung".

"Das Gefühl ist: Man hat bei Bayern keine Zeit, wirklich etwas zu entwickeln. Daher ist diese Trainersuche weiter sehr schwer bei Bayern", ergänzte der frühere Nationalspieler.

Badstuber sagte weiter: "Wenn man sieht, wie die vergangenen Trainer Bayern München verlassen haben, war das oft keine gute Art. Das nehmen andere Trainer wahr – und überlegen sich genau, ob sie in diesem Umfeld arbeiten möchten." Mit Sportvorstand Max Eberl, der im neuen Job gleich eine Herkulesaufgabe vor sich hat, hat der 35-Jährige kein Mitleid. "Max Eberl wusste genau, worauf er sich einlässt, was auf ihn zukommt. Es war ja lange geplant", sagte Badstuber.

Skeptisch äußerte sich der frühere Innenverteidiger über eine mögliche Rückkehr von Hansi Flick zum FC Bayern: "Bei Hansi Flick war der Abschied problematisch. Man muss sich jetzt schon fragen, welches Zeichen man nach außen setzen möchte. Will man nach Julian Nagelsmann wirklich den nächsten Trainer ansprechen, den man rausgeworfen hat? Flick wäre für mich der nächste Faktor, bei dem der Verein Schwäche zeigen würde."

FC Bayern: Plädoyer für Antonio Conte

Anstelle des FC Bayern würde es Badstuber stattdessen beim derzeit vereinslosen Antonio Conte versuchen. "Er ist ein Welttrainer. Conte hat auf verschiedenen Stationen seine Klasse bewiesen, er ist Meister geworden mit Juventus, Inter Mailand und Chelsea. Bei Chelsea hat er damals einen Umbruch bewerkstelligt."

Conte habe bei seinen Vereinsstationen "immer Schwung reingebracht, eine gute Mentalität", schwärmte Badstuber. "Er fordert viel von seinen Spielern – und als Italiener beherrscht er natürlich die Kunst des Verteidigens. Da sehe ich beim FC Bayern Schwächen."

Der 54-Jährige könne den Münchnern dabei helfen, "dass sich wieder Mechanismen entwickeln und die Defensive insgesamt stabiler wird", sagte Badstuber.